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http://www.welt.de/data/2005/01/22/391403.html?search=hyundai&searchHILI=1Ab 10. Februar tragen alle Autos des koreanischen Autobauers Daewoo das amerikanische Firmenlogo Chevrolet
von Knut Böttcher
Der Anlaß scheint verfehlt: Kein Auto, daß auch nur annähernd als Chevy gelten könnte, sondern der Kleinwagen Kalos soll die Zeitenwende bei Daewoo einläuten. Da nützt es wenig, daß General Motors, zu dem die Koreaner nach der Insolvenz gehören, in Osteuropa und anderswo längst kleinere und größere Autos unter dem Logo Chevrolet verkauft und sich nicht darum schert, daß der Name hierzulande mit großen und starken Ami-Schlitten verbunden ist. Unter Einbeziehung anderer, auch osteuropäischer Produkte wird Chevrolet als weltweite Einstiegsmarke plaziert. Trotz der Gefahr, daß sie damit zur konturlosen Allerweltsmarke verkommt.
Doch sei es drum, ab 10. Februar heißen alle Daewoos nun auch bei uns Chevrolet. Und der hinzukommende kleine Dreitürer, der jetzt die Kalos-Modellpalette erweitert, bildet den Anlaß. Besonders kundenfreundlich gerät sein Auftritt allerdings nicht. Er wird nämlich zum gleichen Preis angeboten wie der bisherige Fünftürer, den der Importeur parallel dazu um 500 Euro teurer macht. Wer nur zwei Seitentüren braucht, den wird das wenig kratzen, die Interessenten für den Fünftürer schon.
Schick tritt der kleine Dreitürer ins Rampenlicht, etwas sportlicher gar als die fünftürige Limousine. "Ital-design" von Giorgetto Giugiaro hat wie beim Fünftürer ganze Arbeit geleistet. Keck läuft die Seitenpartie in pfeilförmiger C-Säule aus, und die sanft abfallende Dachlinie findet ihre Fortsetzung in einem pfiffigen Spoiler. Anders als bei vielen Artgenossen sind die hinteren Seitenfenster ausstellbar, zur Freude der Fondsitz-Passagiere.
Innen dominiert Plastik, doch es sieht ganz passabel aus. Die Vordersitze fallen schmal aus, haben aber haltgebende Seitenwangen. Nach hinten muß man kraxeln, aber selbst 1,80-Meter-Leute finden ausreichend Kopf- und Kniefreiheit vor. An den langen Wegen der Schaltung ist die ältliche Konzeption des mit dem 1,2er Motor verbundenen Getriebes zu erkennen. Darin macht der 1,4er einen deutlich frischeren Eindruck, läßt sich auch einwandfrei schalten.
Die hydraulisch unterstützte Lenkung arbeitet mit guter Rückmeldung. Allerdings erwies sich das Fahrwerk als noch immer etwas seitenweich, vor allem in schnellen Wechselkurven. Doch die Techniker sind gerade dabei, auf straffe Dämpfer umzustellen, was am 1,4er Testwagen wohl schon der Fall war. ABS ist serienmäßig an Bord, ESP gibt es nicht.
Die Antriebspalette bilden derzeit der vom Matiz bekannte 1,2er Zweiventiler, der im Fahrbetrieb ziemlich zäh wirkt. Da ist der 1,4er Vierventiler von anderem Schrot und Korn: Ein agil hochdrehender Motor, der leise läuft und im gesamten Drehzahlbereich ordentlich anpackt. Er ist gut für Tempo 176 in der Spitze (1,2er 157 km/h) und sprintet in 1,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Im Verbrauch leistet er sich aber 7,1 Liter Normalbenzin pro 100 Kilometer und erreicht wie der 1,2er nur die Euro-3-Abgasnorm (Euro 4 noch 2005). Das und das Fehlen eines Diesels ist das größte Manko der Kalos-Palette.
Abhilfe kommt 2006. Dann soll eine neue Baureihe von Dieselmotoren in Korea in Serie gehen, die Daewoo mit VM Motori (Italien) entwickelt. Neben Vierzylindern ist auch ein 1,5er Dreizylinder dabei, der zum Kalos paßt. Beim Preis gehen die Koreaner selbstbewußt zu Werke und verlangen für den 1,4er Kalos 140 Euro mehr als für den Hyundai Getz 1.3 GLS. Dafür liegen die 1,2er Kalos-Modelle um bis zu 1000 Euro unter dem Preis ihrer jeweiligen Konkurrenten.
Artikel erschienen am Sa, 22. Januar 2005
von Knut Böttcher
Der Anlaß scheint verfehlt: Kein Auto, daß auch nur annähernd als Chevy gelten könnte, sondern der Kleinwagen Kalos soll die Zeitenwende bei Daewoo einläuten. Da nützt es wenig, daß General Motors, zu dem die Koreaner nach der Insolvenz gehören, in Osteuropa und anderswo längst kleinere und größere Autos unter dem Logo Chevrolet verkauft und sich nicht darum schert, daß der Name hierzulande mit großen und starken Ami-Schlitten verbunden ist. Unter Einbeziehung anderer, auch osteuropäischer Produkte wird Chevrolet als weltweite Einstiegsmarke plaziert. Trotz der Gefahr, daß sie damit zur konturlosen Allerweltsmarke verkommt.
Doch sei es drum, ab 10. Februar heißen alle Daewoos nun auch bei uns Chevrolet. Und der hinzukommende kleine Dreitürer, der jetzt die Kalos-Modellpalette erweitert, bildet den Anlaß. Besonders kundenfreundlich gerät sein Auftritt allerdings nicht. Er wird nämlich zum gleichen Preis angeboten wie der bisherige Fünftürer, den der Importeur parallel dazu um 500 Euro teurer macht. Wer nur zwei Seitentüren braucht, den wird das wenig kratzen, die Interessenten für den Fünftürer schon.
Schick tritt der kleine Dreitürer ins Rampenlicht, etwas sportlicher gar als die fünftürige Limousine. "Ital-design" von Giorgetto Giugiaro hat wie beim Fünftürer ganze Arbeit geleistet. Keck läuft die Seitenpartie in pfeilförmiger C-Säule aus, und die sanft abfallende Dachlinie findet ihre Fortsetzung in einem pfiffigen Spoiler. Anders als bei vielen Artgenossen sind die hinteren Seitenfenster ausstellbar, zur Freude der Fondsitz-Passagiere.
Innen dominiert Plastik, doch es sieht ganz passabel aus. Die Vordersitze fallen schmal aus, haben aber haltgebende Seitenwangen. Nach hinten muß man kraxeln, aber selbst 1,80-Meter-Leute finden ausreichend Kopf- und Kniefreiheit vor. An den langen Wegen der Schaltung ist die ältliche Konzeption des mit dem 1,2er Motor verbundenen Getriebes zu erkennen. Darin macht der 1,4er einen deutlich frischeren Eindruck, läßt sich auch einwandfrei schalten.
Die hydraulisch unterstützte Lenkung arbeitet mit guter Rückmeldung. Allerdings erwies sich das Fahrwerk als noch immer etwas seitenweich, vor allem in schnellen Wechselkurven. Doch die Techniker sind gerade dabei, auf straffe Dämpfer umzustellen, was am 1,4er Testwagen wohl schon der Fall war. ABS ist serienmäßig an Bord, ESP gibt es nicht.
Die Antriebspalette bilden derzeit der vom Matiz bekannte 1,2er Zweiventiler, der im Fahrbetrieb ziemlich zäh wirkt. Da ist der 1,4er Vierventiler von anderem Schrot und Korn: Ein agil hochdrehender Motor, der leise läuft und im gesamten Drehzahlbereich ordentlich anpackt. Er ist gut für Tempo 176 in der Spitze (1,2er 157 km/h) und sprintet in 1,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Im Verbrauch leistet er sich aber 7,1 Liter Normalbenzin pro 100 Kilometer und erreicht wie der 1,2er nur die Euro-3-Abgasnorm (Euro 4 noch 2005). Das und das Fehlen eines Diesels ist das größte Manko der Kalos-Palette.
Abhilfe kommt 2006. Dann soll eine neue Baureihe von Dieselmotoren in Korea in Serie gehen, die Daewoo mit VM Motori (Italien) entwickelt. Neben Vierzylindern ist auch ein 1,5er Dreizylinder dabei, der zum Kalos paßt. Beim Preis gehen die Koreaner selbstbewußt zu Werke und verlangen für den 1,4er Kalos 140 Euro mehr als für den Hyundai Getz 1.3 GLS. Dafür liegen die 1,2er Kalos-Modelle um bis zu 1000 Euro unter dem Preis ihrer jeweiligen Konkurrenten.
Artikel erschienen am Sa, 22. Januar 2005