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http://www.welt.de/data/2005/04/14/693068.html?search=korea&searchHILI=1
Südkoreas Präsident Roh Moo-hyun ist mit Blick auf den Atomkonflikt optimistisch - Berlins Ideen zur UN-Reform werden abgelehnt
von Carl Graf Hohenthal; Jacques Sch

Berlin - Südkorea habe zu Deutschland ein ganz besonderes Verhältnis, sagt Präsident Roh Moo-hyun im Interview: Wirtschaftlich habe man sich in den sechziger Jahren am deutschen "Wirtschaftswunder" orientiert, politisch habe man genau beobachtet, wie Deutschland die Teilung überwunden habe. Roh beendet heute seinen fünftägigen Deutschlandbesuch.


Die Welt: Herr Präsident, was war Ihr Anliegen in Deutschland?


Roh Moo-hyun: Wir wollen unsere Beziehungen zu Deutschland stärken. Deutschlands Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg war für Südkoreas Wachstum stets ein Vorbild. In den Sechziger Jahren hat Deutschland uns unterstützt. Auch nach der Asien-Krise 1998 hat Deutschland bei unserer Schuldenumwandlung eine große Rolle gespielt. 50 deutsche Unternehmen sind damals nach Südkorea gekommen und haben so auch andere Länder davon überzeugt, wieder Vertrauen in die südkoreanische Wirtschaft zu haben.


Die Welt: Unterstützt Südkorea die deutschen Vorstellungen bei einer Reform des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen?


Roh: Da haben wir eine andere Vorstellung. Wir unterstützen Modell B, das halten wir für demokratischer. Es sieht eine Erweiterung des Rates um neun nur auf Zeit gewählte Mitglieder vor. Modell A, das Deutschland unterstützt, sieht eine Erweiterung um sechs ständige und drei zeitweilig gewählte Staaten vor. Unabhängig davon, meinen wir, daß Deutschland die Qualifikationen für einen Ständigen Sitz im Rat hat. Diese Länder sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllen: starke Wirtschaftskraft, starken Friedenswillen, Vertrauen anderer Staaten.


Die Welt: Erfüllt Japan diese Voraussetzungen?


Roh: Lassen Sie uns nur über Deutschland reden.


Die Welt: Wieso streiten sich gerade jetzt Südkorea und Japan wieder um die Kriegsvergangenheit?


Roh: Bei diesem Thema muß ich sehr vorsichtig sein. Japan ist zwar in der Pflicht, seine Haltung zur Vergangenheit zu ändern, aber wir in Südkorea sollten jetzt die Emotionen nicht zu hoch kochen lassen.


Die Welt: Welche Eindrücke haben Sie in Deutschland über die Bewältigung der Teilung sammeln können, die wichtig sind für eine Wiedervereinigung in Korea?


Roh: Viele deutsche Politiker, wie Willy Brandt, sind in Korea sehr angesehen. Durch seine Politik der Annäherung gegenüber der DDR konnte später die Teilung überwunden werden. Auch wir meinen, daß über die Annäherung das innerkoreanische Verhältnis entspannt werden sollte. Aber einige Südkoreaner meinten in der Vergangenheit, daß Nordkorea keine Großzügigkeit verdient. Nun versteht und unterstützt die Öffentlichkeit jedoch unsere Politik.


Die Welt: Deutschland leidet wirtschaftlich unter den Folgekosten der Wiedervereinigung. Die Belastung Südkoreas durch den Norden wäre um ein Vielfaches höher. Wäre eine Zwei-Staaten-Lösung in Korea nicht die bessere Alternative?


Roh: Tatsächlich haben die Schwierigkeiten in Deutschland viele Koreaner erschreckt. Aber niemand ist gegen die Wiedervereinigung. Allerdings bestehen unterschiedliche Ansichten über das Tempo einer Wiedervereinigung. Einige wenige wollen sie schnell, andere erst später.

Die Welt: Wie beurteilen Sie den Atomkonflikt mit Nordkorea?


Roh: Einige wollen Druck auf Pjöngjang ausüben, etwa mit Sanktionen. Aber wir zweifeln, daß Nordkorea dann sein Atomprogramm aufgibt. Mehr Druck wird die Lage weiter verschlechtern. Erst wenn wir glauben, daß es gar keine Hoffnung mehr gibt, kann man über Sanktionen sprechen. Wir sind nicht hoffnungslos. Es besteht die die Wahrscheinlichkeit, daß Nordkorea zurück an den Tisch kehrt. China bemüht sich sehr darum. Das eigentliche Problem ist das gegenseitige Mißtrauen zwischen den USA und Nordkorea. Sie streiten sich nur um die Reihenfolge, wie jetzt vorgegangen wird. Nordkorea hat nicht gesagt, daß es sein Atomprogramm niemals aufgeben wird. Und die USA haben nicht gesagt, daß sie Nordkorea niemals anerkennen werden. Das heißt: Nordkorea ist eigentlich bereit, sein Atomprogramm aufzugeben, und die USA sind eigentlich bereit, Nordkorea anzuerkennen.


Die Welt: Was kann Südkorea tun, damit Nordkorea wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt?


Roh: Zum Beispiel haben wir die Amerikaner davon überzeugen können, keine emotionalen, feindlichen Ausdrücke mehr gegenüber Pjöngjang zu benutzen. Nordkorea sollte nun ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückkehren.


Die Welt: Empfinden Sie Nordkorea als akute Bedrohung?


Roh: Ja, das war es früher, und die Regierung empfindet Nordkorea weiter als Bedrohung. Aber die Öffentlichkeit empfindet nicht so. Wie auch immer, der Grad der Bedrohung ist sehr viel geringer als früher. Zum einen verfügt Nordkorea über keinen modernen Waffen. Es hat keine wirtschaftliche Kapazität, um einen Krieg zu führen. Zum anderen ist durch unsere Annäherungspolitik das subjektive Bedrohungsgefühl gesunken.


Die Welt: Wie verlaufen die innerkoreanischen Kooperationsprojekte, wie der Kaesung-Park?


Roh: Diese Projekte werden weiter laufen. Allerdings, ohne Lösung der Nuklear-Frage wird es schwierig sein, den Kaesung-Industriekomplex zu erweitern. Es besteht ein Sicherheitsrisiko der Öffentlichkeit. Wenn südkoreanische Firmen Technologie und andere Güter in den Norden bringen, dann müssen wir das häufig mit unseren Nachbarländern abstimmen.


Die Welt: Wie wird sich das Verhältnis zu Nordkorea entwickeln?

Roh: Es wird besser werden. Die Kooperationen mit dem Norden werden zu einer allmählichen Entspannung führen. An dem Kaesung-Projekt nehmen 13 südkoreanische Firmen teil. Wenn das Projekt vollständig operiert, dann werden etwa 4000 Nordkoreaner dort arbeiten. Das wird langfristig Wirkung zeigen.

Das Gespräch mit dem Präsidenten Südkoreas führten Carl Graf Hohenthal, Jacques Schuster und Kirstin Wenk.

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