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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-342977,00.htmlHollywood liebt deutsche Autos
Von Sönke Wiese
Deutsche Marken setzen sich gut in Szene - vor allem in amerikanischen Kinofilmen. Die Berater-Agentur Interbrand hat die "Product Placements Awards" für 2004 vergeben. Gesamtsieger ist Pepsi - doch den spektakulärsten Coup landete Audi.
Hamburg - Pepsi schaffte es zu Auftritten in sieben von 37 Filmen, die in den US-Filmcharts auf Platz eins rangierten. Interbrand hat alle Top-Kinofilme in 2004 daraufhin untersucht, welche Unternehmen die höchste Präsenz erreichten. Die Markenberater verliehen die "brandcameo"-Preise in mehreren Kategorien.
Neben den amerikanischen Marken spielen die deutschen Unternehmen bei Schleichwerbung ganz vorne mit. Im Gesamt-Ranking kommt Mercedes auf Platz acht, es folgen Audi, BMW, Puma und Siemens. In der internationalen Rangliste liegen auf dem zweiten Platz Coca-Cola, Motorola und Nike mit je sechs Auftritten in Blockbustern.
Audi erzielt die größte Reichweite
Das erfolgreichste einzelne Product Placement allerdings gelang Audi: Die Ingolstädter kommen in der Kategorie Reichweite auf Rang eins - sie erhielten Interbrand zufolge die größte Medienresonanz. Den Coup des Jahres landeten sie in dem Film "I, Robot" mit Will Smith in der Hauptrolle.
Eigens für die Filmwelt des Jahres 2035 kreierte Audi ein neues Modell: das fiktionale Sportcoupé Audi RSQ mit Flügeltüren und Kugelrädern. "Damit waren wir die ersten, die ein Auto speziell für die passende Film-Produktplatzierung entwickelt haben", sagte Pressesprecher Erik Felber zu SPIEGEL ONLINE.
Die spektakuläre Aktion schlug ein: In über 40 Ländern wurde über das Filmauto berichtet, zeitweilig gab es 37.000 Google-Treffer zum Stichwort "Audi RSQ".
Die Zusammenarbeit kam auf Anregung des "Robot"-Regisseurs Alex Proyas zustande. "Proyas fährt privat Audi und hat daher eine Affinität zu unserer Marke", erzählt Felber. Zusammen mit den amerikanischen Set-Designern entwickelten die Audi-Ingenieure das futuristische Modell, das sogar "bedingt fahrtüchtig" und gerade auf Tournee ist.
Auch Böse dürfen Audi fahren - wenn sie "cool" sind
Audi zahle prinzipiell nichts für Gastauftritte in Blockbustern, sagt Konzernsprecher Felber. Man stelle lediglich die Autos und technische Betreuung zur Verfügung. Allerdings werde Product Placement als Werbemaßnahme immer wichtiger. "Wir sondieren genau den Markt, lesen Drehbücher und prüfen, welche Charaktere zu unserer Marke passen."
Im Allgemeinen sind dem Autohersteller die Helden als Fahrer am liebsten. Aber manches Mal sitzen im Audi auch die "bad guys" - wie in den Actionreißern "Matrix Reloaded" oder "Ronin". "Solange die Bösen irgendwie auch 'coole Jungs' sind, fördert das den Kult-Status", sagt Felber.
Auch habe der Autobauer kein Problem damit, in einem Film gegen direkte Konkurrenten anzutreten, wie zum Beispiel in "Mission Impossible 2", wo Tom Cruise sich im Porsche ein Duell gegen eine Audi-Fahrerin liefert. "Das unterstreicht unsere sportliche Note."
Wenn Filmmarken plötzlich zum Leben erweckt werden
Als Geburtsstunde des Product Placements gilt Steven Spielbergs "E.T." von 1982. In dem Film lockt der zehnjährige Elliot den schüchternen Außerirdischen mit bunten Bonbons in sein Zimmer. Daraufhin schnellten die Verkäufe von "Reese's Pieces" in die Höhe - und eine neue erfolgversprechende Werbeplattform war entdeckt.
Anders als Audi geben heute viele Unternehmen enorme Summen aus, um in potenziellen Kino-Highlights präsent zu sein. Zum Beispiel habe Ford mehrere Millionen Dollar für einen Auftritt im James-Bond-Streifen "Die Another Day" ausgegeben, zitiert CNN den Interbrand-Analysten Abram Sauer.
Von den amerikanischen Kassenschlagern 2004 leistete sich "Ocean's Twelve" mit George Clooney und Brad Pitt die meisten Produktwerbungen: 41 zählte Interbrand insgesamt, im Schnitt alle drei Minuten eine neue.
In der Kategorie "Gesamtleistung" verleihen die Markenberater den ersten Preis an Apple. Obwohl der Marktanteil derzeit nur knapp zwei Prozent betrage, seien die Computer seit 1986 in sämtlichen Genres zu sehen: von Komöden über Thriller, Science Fiction, Liebesschnulzen bis hin zu Kinderfilmen - Apple glänzt zumindest im Film mit Omnipräsenz.
Manchmal geht es auch umgekehrt - und dann schafft eine erfundene Filmmarke plötzlich den Sprung in die Wirklichkeit. Die Bubba Gump Shrimp Company ist heute eine in den USA boomende Seafood-Kette - gegründet wurde sie allerdings zuerst von Tom Hanks im Film "Forrest Gump".
Von Sönke Wiese
Deutsche Marken setzen sich gut in Szene - vor allem in amerikanischen Kinofilmen. Die Berater-Agentur Interbrand hat die "Product Placements Awards" für 2004 vergeben. Gesamtsieger ist Pepsi - doch den spektakulärsten Coup landete Audi.
Hamburg - Pepsi schaffte es zu Auftritten in sieben von 37 Filmen, die in den US-Filmcharts auf Platz eins rangierten. Interbrand hat alle Top-Kinofilme in 2004 daraufhin untersucht, welche Unternehmen die höchste Präsenz erreichten. Die Markenberater verliehen die "brandcameo"-Preise in mehreren Kategorien.
Neben den amerikanischen Marken spielen die deutschen Unternehmen bei Schleichwerbung ganz vorne mit. Im Gesamt-Ranking kommt Mercedes auf Platz acht, es folgen Audi, BMW, Puma und Siemens. In der internationalen Rangliste liegen auf dem zweiten Platz Coca-Cola, Motorola und Nike mit je sechs Auftritten in Blockbustern.
Audi erzielt die größte Reichweite
Das erfolgreichste einzelne Product Placement allerdings gelang Audi: Die Ingolstädter kommen in der Kategorie Reichweite auf Rang eins - sie erhielten Interbrand zufolge die größte Medienresonanz. Den Coup des Jahres landeten sie in dem Film "I, Robot" mit Will Smith in der Hauptrolle.
Eigens für die Filmwelt des Jahres 2035 kreierte Audi ein neues Modell: das fiktionale Sportcoupé Audi RSQ mit Flügeltüren und Kugelrädern. "Damit waren wir die ersten, die ein Auto speziell für die passende Film-Produktplatzierung entwickelt haben", sagte Pressesprecher Erik Felber zu SPIEGEL ONLINE.
Die spektakuläre Aktion schlug ein: In über 40 Ländern wurde über das Filmauto berichtet, zeitweilig gab es 37.000 Google-Treffer zum Stichwort "Audi RSQ".
Die Zusammenarbeit kam auf Anregung des "Robot"-Regisseurs Alex Proyas zustande. "Proyas fährt privat Audi und hat daher eine Affinität zu unserer Marke", erzählt Felber. Zusammen mit den amerikanischen Set-Designern entwickelten die Audi-Ingenieure das futuristische Modell, das sogar "bedingt fahrtüchtig" und gerade auf Tournee ist.
Auch Böse dürfen Audi fahren - wenn sie "cool" sind
Audi zahle prinzipiell nichts für Gastauftritte in Blockbustern, sagt Konzernsprecher Felber. Man stelle lediglich die Autos und technische Betreuung zur Verfügung. Allerdings werde Product Placement als Werbemaßnahme immer wichtiger. "Wir sondieren genau den Markt, lesen Drehbücher und prüfen, welche Charaktere zu unserer Marke passen."
Im Allgemeinen sind dem Autohersteller die Helden als Fahrer am liebsten. Aber manches Mal sitzen im Audi auch die "bad guys" - wie in den Actionreißern "Matrix Reloaded" oder "Ronin". "Solange die Bösen irgendwie auch 'coole Jungs' sind, fördert das den Kult-Status", sagt Felber.
Auch habe der Autobauer kein Problem damit, in einem Film gegen direkte Konkurrenten anzutreten, wie zum Beispiel in "Mission Impossible 2", wo Tom Cruise sich im Porsche ein Duell gegen eine Audi-Fahrerin liefert. "Das unterstreicht unsere sportliche Note."
Wenn Filmmarken plötzlich zum Leben erweckt werden
Als Geburtsstunde des Product Placements gilt Steven Spielbergs "E.T." von 1982. In dem Film lockt der zehnjährige Elliot den schüchternen Außerirdischen mit bunten Bonbons in sein Zimmer. Daraufhin schnellten die Verkäufe von "Reese's Pieces" in die Höhe - und eine neue erfolgversprechende Werbeplattform war entdeckt.
Anders als Audi geben heute viele Unternehmen enorme Summen aus, um in potenziellen Kino-Highlights präsent zu sein. Zum Beispiel habe Ford mehrere Millionen Dollar für einen Auftritt im James-Bond-Streifen "Die Another Day" ausgegeben, zitiert CNN den Interbrand-Analysten Abram Sauer.
Von den amerikanischen Kassenschlagern 2004 leistete sich "Ocean's Twelve" mit George Clooney und Brad Pitt die meisten Produktwerbungen: 41 zählte Interbrand insgesamt, im Schnitt alle drei Minuten eine neue.
In der Kategorie "Gesamtleistung" verleihen die Markenberater den ersten Preis an Apple. Obwohl der Marktanteil derzeit nur knapp zwei Prozent betrage, seien die Computer seit 1986 in sämtlichen Genres zu sehen: von Komöden über Thriller, Science Fiction, Liebesschnulzen bis hin zu Kinderfilmen - Apple glänzt zumindest im Film mit Omnipräsenz.
Manchmal geht es auch umgekehrt - und dann schafft eine erfundene Filmmarke plötzlich den Sprung in die Wirklichkeit. Die Bubba Gump Shrimp Company ist heute eine in den USA boomende Seafood-Kette - gegründet wurde sie allerdings zuerst von Tom Hanks im Film "Forrest Gump".